Am diesjährigen 40.Controllertag sind sich alle Vortragenden einig: Es bedarf eines ‚Single point of truth,‘ is required um wertorientiert planen und prognostizieren zu können.Das vorgestellte Controllingpanel DACH 20201 mit rund 300 Befragten Controllern identifiziert die Flexibilisierung der Controllingorganisation und die Etablierung einer Single Source of Truth als die beiden wichtigsten Hebel für nachhaltige Leistungssteigerung im Controlling – D.h. die Controller wünschen sich steuerungsrelevante Informationen aus einer qualitätsgesicherten, zentralen Quelle. Außerdem stimmen 95 % der Befragten zu, dass digitale Technologien, darunter Dashboarding und Predictive Analytics, ein wesentlicher Hebel zur Leistungssteigerung im Controlling sind.
Aber Wunsch und Wirklichkeit liegen, wie so oft, weit auseinander. So geben nur 31% der Befragten Controller an, bereits eine flexible Controlling-Organisation zu sein, während sich 70% dies wünschen. Bei der Etablierung einer Single Source of Truth sind schon – oder besser gesagt nur – 20% der befragten Controller angekommen, während dieser Hebel zur nachhaltigen Leistungssteigerung im Controlling von 66% genannt wird. Und bei den digitalen Technologien geben nur 10% an diese bereits aktiv zu nutzen, um Verbesserungen bei der Unternehmenssteuerung zu erzielen und die Effizienz zu steigern. Der Wille und das Bewusstsein sind also da – aber wo ist der Mut zur Umsetzung?
Der Flughafen Hamburg, vertreten am Controllertag durch den Referenten Julian Jirsak, bewies diesen Mut zur digitalen Transformation: Projektcontrolling und Portfoliooptimierung wurden bereits vor der Corona-Krise komplett neu gedacht und aufgesetzt. Das dafür verwendete Projektcontrolling-Modul wurde von smartPM.solutions auf Basis der Unit4 FP&A Technologie implementiert. Julian Jirsak, Abteilungsleiter Portfoliomanagement beim Hamburg Airport, stellte in seinem Vortrag den Weg des Unternehmens und den schlussendlich erzielten Nutzen aus der Projektcontrolling-Lösung vor.
Das die realisierte Zeitersparnis im Projektcontrolling: In nur noch 3 Wochen anstatt vormals mehreren Monaten erfolgt die vollständige Projektportfolioplanung samt Szenarienrechnungen und dem Erstellen von Managementberichten. Das Geheimnis beim Flughafen Hamburg ist, dass intern die Kompetenzen der Projektmanager und Projektcontroller für die Portfoliosteuerung und das operative Projektmanagement genutzt werden können. Dadurch, dass sie nur noch wenig Zeit für die Planung und das Reporting selbst benötigen, können sie sich direkt in höchstkomplexe Projekte (wie den sehr kostenintensiven Bau von Gepäckverteilungsanlagen etc.) einbringen. Fazit: Es kann auf teure externe Dienstleister verzichtet werden. Die daraus resultierenden Kosteneinsparungen, zuzüglich derer aus den strengen Budgetobergrenzen der Projekte, beziffert Julian Jirsak mit mehreren Millionen Euro pro Jahr. In der nächsten Projektphase steht für den Flughafen Hamburg die Anwendung künstlicher Intelligenz für Projektforecasts am Programm.
Sobald die Aufzeichnung des spannenden Vortrags von Julian Jirsak zur Verfügung steht, können Sie ihn auf unserer Projektcontrolling Knowledge Plattform ansehen. Erfahren Sie darin, wie man state of the art Projektcontrolling umsetzen kann:
Zudem gibt der Referent an, froh zu sein, dass sein Team von jedem Ort aus auf tagesaktuelle Daten zugreifen kann, um agil Entscheidungen zu unterstützen.Dies wird auch in mehreren anderen Vorträgen am 40. Controllertag deutlich. Die Aufgabe des Controllings liegt demnach primär in der Managementunterstützung und muss gerade unter Unsicherheit, wie jetzt in der Corona-Krise, unterbrechungsfrei und auf höchstem Niveau gewährleistet sein. Nur Unternehmen, die auch in guten Zeiten aktiv nach ihren Schwächen suchen, bleiben in schlechten Zeiten im Wettbewerb bestehen.
Auf der Tagung ist auch von Disruption die Rede. Unternehmen können nur dann in der Zukunft erfolgreich sein, wenn sie aus dem reaktiven Modus herauskommen und einen proaktiven Plan verfolgen. Praxisbeispiele mit konkreten Handlungsempfehlungen hat Alexander Hein, CEO smartPM.solutions, gemeinsam mit dem ÖCI in einem Webinar mit dem Titel ‘Switch from react to drive mode: 7 hands-on Suggestions for FP&A Experts’. For those interested: Sie finden das aufgezeichnete Webinar hier.
[1] Controlling-Panel DACH 2020, ‘Controller-Institute Austria‘ in Cooperation with ‘EY’